horrend stupend

Begonnen von gehabt gehabt, 2005-04-15, 13:29:51

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VerbOrg

Bähe der Affe im Zoo, er beröhre nicht den Boden.

Arnymenos

Warum nicht behen - bang - gebangen?


Und das führt mich zu einer neuen Idee... wie wäre es mit bebangen? Der Konsonant des Partizippräfixes werde mit Reduplikation gebildet.

Es bleibt beim g, wenn der Stamm mit Vokal beginnt: äußern - georßen
Nur der erste Konsonant erscheint: blechen - beblochen

Müsste es dann auch scheschlichen/schestorben heißen??

g bleit g: googlen - gegwolgen
Zwei Dinge dazu: Erstens ist die Form in der Liste ohne ge-, und das gehört da hin. Zweitens war meine spontane Aussprache nicht ein Diphthong -uo-, auch kein [wo] mit W wie im Englischen, sondern [gegvolgn], also als stimmhafte Variante zu Q. Dann süge ich auch gwugeln im Infinitiv.


Ein bisschen viel auf einmal, und reichlich unausgegoren. Aber zum Denkanstoß genügt es.

Kilian

Zitat von: Arnymenos in 2005-04-21, 10:19:22wie wäre es mit bebangen? Der Konsonant des Partizippräfixes werde mit Reduplikation gebildet.

Es bleibt beim g, wenn der Stamm mit Vokal beginnt: äußern - georßen
Nur der erste Konsonant erscheint: blechen - beblochen

Gute Idee - für Einzelfälle, denke ich, nicht als allgemeine Regel, weil z.B. so ein be- ja auch schon mal die Bedeutung ändern kann.

ZitatMüsste es dann auch scheschlichen/schestorben heißen??

Warum nicht? Zungenakrobatik! :)

Zitatg bleit g: googlen - gegwolgen
Zwei Dinge dazu: Erstens ist die Form in der Liste ohne ge-, und das gehört da hin.

Da halte ich dir aber dein weises Wort von der Unmöglichkeit der zweifachen Anfangsunbetonung entgegen (Aussprachehinweis in der Liste gesehen?).

ZitatZweitens war meine spontane Aussprache nicht ein Diphthong -uo-, auch kein [wo] mit W wie im Englischen, sondern [gegvolgn], also als stimmhafte Variante zu Q. Dann süge ich auch gwugeln im Infinitiv.

Naja, Infinitivveränderung kann unsere Aufgabe nicht sein...

versucher

Es gibt da so einige Wörter, die klingen, als gingen sie von einem Verb aus, aber das ist entweder Tarnung oder das Verb ist verschollen.

gewieft (wiefen?)
verschmitzt (schmitzen?)
bescheuert (hier passt auch nicht das bekannte scheuern)
gewitzt (witzen?)

Man könnte für alle diese Wörter ganz prima Verben erfinden und mit Bedeutung füllen!

Kilian

gewieft und verschmitzt bedeuten wörtlich gewiegt oder gewunden und mit Ruten geschlagen - das sind uralte gesunkene Metaphern, die uns nicht mehr auf Anhieb einleuchten. Warum also nicht!

"In unzähligen Knobelaufgaben wiefte er seinen Geist, um der Herausforderung gewachsen zu sein. Das Training witzte ihn ungemein. Sein Bericht verschmitzte mich. Armer Kerl, der Schlag auf den Kopf hat ihn womöglich auf Lebenszeit bescheuert!"

versucher

wiefen - waaf - wöfe - gewofen
schmitzen - schmaatz - schmötze - geschmotzen

Nee, das letzte überschneidet sich mit schmutzen, oder? Witzen und schmitzen wie schwitzen?

amarillo

Zitat von: Kilian in 2005-04-21, 13:19:55


"In unzähligen Knobelaufgaben wiefte er seinen Geist, um der Herausforderung gewachsen zu sein. Das Training witzte ihn ungemein. Sein Bericht verschmitzte mich. Armer Kerl, der Schlag auf den Kopf hat ihn womöglich auf Lebenszeit bescheuert!"

In unzähligen Knobelaufgaben woff er seinen Geist, um der Herausforderung gewachsen zu sein. Das Training watz ihn ungemein. Sein Bericht verschmatz  mich. Armer Kerl. der Schlag auf den Kopf hat ihn womöglich auf Lebenszeit beschorrn.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

caru

eure produktivität horrt und stupt, kann man da nur sagen.
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

versucher

So ist's recht, amarillo, so gefällt's mir. Administrant?

amarillo

Verstehe ich nicht - Administrant???
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

versucher

Wollte bloß Kilians Zustimmung zu deinen Formen erfragen und nannte ihn kalauerdümmlicherweise
-ant statt -ator. Schwamm drüber.

Kilian

Ach so, ich! Ja, klar, ich stimme zu! Gut so! Sobald diese Verben allgemein bekannt geworden sind, kommen sie auch in die Große Liste. ;)

Kilian

"Ich hör ebend auf meinen Bauch", sug Claudia Schiffer einst in einer Fernsehreklame. Die schwierige Frage: Was bedeutet dann das Verb eben (ob, öbe, geoben)?

VerbOrg

Da ich mich bei Fernsehwerbung nicht so auskenne:
In welchem Zusammenhang hat Frau Schiffer ebend auf ihren Bauch gehört? Vielleicht gibt das ja Anhaltspunkte, was dieses Verb eben bedeuten könnte.

Da Bäuche allerdings nicht so wahnsinnig laut sind, könnte eben soviel bedeuten wie "die Ohren spitzen", also ganz besonders genau hinhören.

Eben könnte aber auch "ganz flach liegen" bedeuten, also auf einer Ebene. Vielleicht die beste Körperhaltung, um eine Kommunikation mit dem Bauch aufzunehmen.
Ritual einer neuen Sekte???

Wie gesagt, ohne den Zusammenhang zu kennen, kann ich da nur raten.

Kilian

#29
Naja, in dem Werbspot tat sie nicht viel mehr, als eine Dose Actimel aus dem Kühlschrank zu nehmen und die wohltuenden Bakterien darin ihrem Darm zuzuführen (indirekt). Aufschlussreicher aber dürfte die Tazache sein, dass ebend eine Nebenform von eben ist - ich hör eben auf meinen Bauch, ich mach das eben so, so ist das eben. Synonyme: nun einmal, halt.

Das Schwierige ist: eben in dieser Bedeutung wird nur als Adverb und praktisch nur auf den ganzen Satz bezogen gebraucht. Es gibt also kaum einen inhaltlichen gemeinsamen nennenswerten Nenner, der die Bedeutung eines Verbs eben zu ermitteln hülfe.